Mentales Training ist das wichtigste Training für Führungskräfte. Bestimmte Soft Skills, welche in so einem Training erlernbar sind, bringen sowohl Führungskräfte als auch sportliche Höchstleistungen enorm voran. Daher ziehe ich die 3 wichtigsten Soft Skills aus meinem Megamarsch München 2022. Bereichern Sie sich daran:
Was Führungskräfte weiterhin beachten sollten, erfahren Sie in meinem folgenden Artikel:
Gesundes Führen mit gesunder Führungs-Kraft
Führungskräfte leiden unter dauerhafter Überlastung. Das kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel keine offizielle Führungsposition im Unternehmen, zu wenig Unterstützung aufgrund von Personalmangel, mangelnde Führungskompetenz, keine Ausbildung zum Führen, körperliche Zusammenhänge, zu wenig Bewegung und frische Luft, fehlender Ausgleich, Schlafstörungen, mangelnde Stresskompetenz, lange Workaholic-Tage, Burnout-Mobilisation etc.
Das wirkt sich auch auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus.
Der enorme Einfluss der Führungskräfte auf die Mitarbeiter-Gesundheit wurde in vielen Studien nachgewiesen, zum Beispiel der VW-Studie der Bertelsmann-Stiftung: Wechselt ein Abteilungsleiter seine Abteilung, so verändert sich entsprechend auch der Krankenstand seiner Mitarbeiter: „Die Führungskraft nimmt ihren Krankenstand mit“. Der Krankenstand der Mitarbeiter der alten Führungskraft wird bei dieser auch wieder in der neuen Abteilung ungefähr so auftreten.
Gute Führung hält die Mitarbeiter gesund. Darum ist gesundes Führen exorbitant existenziell.
Die Studie „whatsnext – Gesund arbeiten in der digitalen Arbeitswelt“ vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung mit der Techniker Krankenkasse ergab, dass 88 % der Befragten das Engagement der Führungskräfte als wichtigsten Faktor für die Förderung der Beschäftigtengesundheit ansehen.
Compensation Partner startete eine Umfrage, warum Jobs gekündigt werden: 45 % der Arbeitnehmer, die kündigten gaben als Grund an: Fehlende Wertschätzung vom Vorgesetzten.
Digitales Führen als Herausforderung und Chance
Seit Pandemiebeginn 2020 erhielten die Digitalisierung der Arbeitswelt und das mobile Arbeiten einen kräftigen Schub. Die neue Studie social health@work der BARMER und der Universität St. Gallen liefern Ergebnisse darüber, wie sich diese Flexibilisierung der Arbeitswelt auf die Gesundheit der Arbeitnehmer und die Unternehmensproduktivität in Deutschland auswirken.
Hat eine Führungskraft eine gute digitale Führungs-Kompetenz, ergibt sich daraus weniger Stress und eine geringere Kündigungsabsicht für die mobil-arbeitenden Mitarbeiter. Gleichzeitig steigt deren Arbeitszufriedenheit um 48 % und die Produktivität um 10 % gegenüber denjenigen, deren Chefs nicht über diese virtuelle Kompetenz verfügen.
Wenn Führungskräfte Ihre Mitarbeiter besser verstehen, motivieren und führen können, kann sich der neue Arbeitsalltag mit mehr Wohlbefinden und Resilienz gestalten lassen.
Um sicher, empathisch und organisiert zu führen, sollte der Vorgesetzte den Mitarbeitern vertrauen. Stark kontrollierende Führungskräfte hemmen einen großen Teil der Belegschaft und engen diese ein.
Führen in Balance und damit gesundes Führen gelingt nur mit mentaler und körperlicher Gesundheit der Führungskraft selbst.
Wenn die Führungskraft ressourcenreich ist, das heißt keine Schmerzen, genug Schlaf, wenig Stress, eine gute Fitness und kein „Rücken“ hat, kann sie viel wahrscheinlicher die Mitarbeiter gesund führen. Hat eine Person große Leiden, ob mentaler oder physischer Natur, benötigt sie ihre Kraft für sich selbst. Es fällt ihr schwer sich auf andere zu konzentrieren, einzulassen und andere zu führen. Gesundes Führen von Mitarbeitern braucht Kraft, die nur dann zur Verfügung steht, wenn die Führungskraft selbst in Ihrer kraftvollen Mitte steht, also in Balance bzgl. ihrer eigenen Gesundheit ist.
Was kann eine Führungskraft ganz konkret tun, um sich gesund zu halten und damit auch eine Vorbildfunktion für den Mitarbeiter zu haben?
Gerade in herausfordernden Zeiten der Transformationen benötigen Führungskräfte Resilienz – das Immunsystem der Seele.
Um diese mentale Widerstandsfähigkeit zu optimieren, werden sieben schützende
Faktoren benötigt, welche miteinander interagieren und sich gegenseitig verstärken.
- Akzeptanz: Schwierige Situation sollen angenommen werden, denn sonst können keine weiteren Schritte unternommen werden. Beim Verdrängen von Tatsachen zum Beispiel, würde die Situation nicht akzeptiert werden. Akzeptieren heißt jedoch noch nicht, dass man eine Situation gut finden muss.
- Optimismus: Eine Person, die optimistisch in die Zukunft blickt, wird mehr Zeit und Energie investieren positive Ziele anzugehen.
- Lösungsorientierung: Ein lösungsorientierter Mensch zieht alle möglichen Lösungen in Betracht und lernt aus der resultierenden Erfahrung, wenn ein Weg nicht zum gewünschten Ziel führt.
- Verantwortungsübernahme in Kombination mit Selbstwertschätzung: Die Reife zu verantwortungsvollem Verhalten für das eigene Handeln zu tragen ist genauso wichtig, wie die Entscheidung, sich nicht zum Sündenbock zu machen.
- Distanzierung der Opferrolle: Durch Besinnung auf die eigenen Stärken und eine angemessene Interpretation der Realität gelingt es Opferrollen zu verlassen.
- Netzwerkorientierung: Dieses stabile soziale Umfeld bietet kognitiven Halt und damit ein Gefühl von Sicherheit.
- Zukunftsorientierung: Durch gute Vorbereitung auf realistische Ziele aktiv zusteuern, anstatt der Vergangenheit hinterher zu trauern.
Resilienz ist trainierbar! Somit kann jeder Mensch im Laufe des Lebens sich aktiv mehr innere Widerstandskraft aneignen.
Zur ganzheitlichen mentalen Gesundheit benötigt eine Führungskraft außerdem eine gute Stresskompetenz. Diese beinhaltet neben einer verbesserten Selbstbeobachtung verschiedene kognitive, emotionale und physiologische Stressbewältigungsstrategien. Solche Strategien wirken intra- und interpersonal. Der Nutzen ist die Veränderung der Umwelt und die Kontrolle der eigenen Stressreaktion. Diese besteht unter anderem darin dysfunktionale Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen wahrzunehmen. Darauffolgend wird eine Umbewertung des Stressors vorgenommen. Unangepasste Stressreaktionen müssen aus dem Verhaltensrepertoire eliminiert werden. Effektive Stressbewältigung soll erlernt werden.
Nicht nur das mentale Management bzgl. Stress und Resilienz ist entscheidend für die Gesundheit und den Erfolg. Exorbitant wichtig ist auch der Körper. Mit Schmerzen im Rücken oder Kilos, welche abgenommen werden müssen, lässt sich nicht gut führen. Daher haben 47 % der Führungskräfte sportlich professionelle Unterstützung. Nur wenn es dem Körper gut geht, kann der Chef gut funktionieren. Die Mitarbeiter erwarten von einer Führungskraft, dass Sie mit gutem Beispiel vorangeht (im wahrsten Sinne des Wortes) und Performanz beweist. Eine schlechte Körperhaltung vermittelt Unsicherheit und Schwäche. Mitarbeiter vertrauen ihren Vorgesetzten mehr, wenn diese mit aufrechtem Rücken Anweisungen erteilen, als wenn Sie demütig hinter Ihrem Schreibtisch kauern. Eine gerade Haltung strahlt Durchsetzungsvermögen, Charakterstärke, Transparenz, Wertschätzung, Selbstbewusstsein und Souveränität aus. Sowohl gesundheitsförderliche Bewegung, als auch Entspannung sind der Schlüssel zu körperlichen Erfolg. Optimal ist facettenreicher Sport, welcher Ausdauer, Kräftigung und Dehnung beinhaltet. Jegliche Entspannung ist geeignet, die entspannend auf die individuelle Person wirkt. Das kann eine beruhigende Alltagspraxis sein, wie die warme Badewanne oder eine professionelle Technik, wie zum Beispiel die Progressive Muskelentspannung.
Das eigene Wohlbefinden der Führungskraft ist damit enorm ausschlaggebend für die Mitarbeiterführung und damit den Unternehmenserfolg.
Be balanced!
Manuela Beck